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Unterabschnitte

Religion

In diesem Abschnitt wird ein kurzer Bericht vom Vraidos Kult wiedergegeben.

Die Entstehung des Vraidos-Kultes

Vraidos war ein fähiger und einflußreicher Zauberer in der Frühzeit von Alba. Ob er mit den Toquinern nach Midgard verschlagen worden war oder ob er von Midgard stammte (und vielleicht ein Grauer Meister war), darüber streiten sich die Gelehrten. Der Innere Kreis der Bruderschaft des Träumers weiß vielleicht Bescheid, teilt sein Wissen aber nur mit Eingeweihten.

Es gibt sogar Gerüchte (natürlich aus den Reihen der Gegner des Kultes, von denen sich im traditionsbewußten Klerus der Dheis Albi genügend finden), daß Vraidos und nicht die feindlichen Zauberer dafür verantwortlich war, daß die toquinische Flotte auf Midgard strandete. Dem Zauberer wird unterstellt, daß er die Toquiner aus ihrer vertrauten Umgebung gerissen hat, um ihr seelisches Gleichgewicht so zu erschüttern, daß sie für einen neuen Glauben - an ihn als unter den Menschen wandelnder Gott - bereit wären.

Sicher ist nur, daß sich schon vor dem Verschwinden (dem Tod ?) von Vraidos um ihn die Bruderschaft des Träumers sammelte, aus der der Mysterienkult des Vraidos entstand. Die neue Glaubensgemeinschaft fand Unterstützung in den höchsten Kreisen der Clans des Roten Hauses und konnte sich so neben dem traditionellen, aus Toquine mitgebrachten Glauben an die Dheis etablieren. Der Vraidos-Kult ist übrigens kein Gegenpol zu dem Kult der albischen Götter, sondern versteht sich als Ergänzung: die Mitglieder der Bruderschaft sind alle auch Anhänger der Dheis Albi, auch wenn sie dank ihrer mehr oder weniger tiefen Einblicke in die Mysterien vielleicht eine distanziertere Sicht von der Macht der Götter haben als das einfache Volk. Trotzdem sehen die Priester der Dheis Albi im Vraidos-Kult eine ungeliebte Konkurrenz, nicht nur in religiöser, sondern auch in weltlicher Hinsicht, da die Bruderschaft Veränderungen in der Albischen Gesellschaft positiv gegenübersteht, während den meisten Priestern eher an der Wahrung alter toquinischer Werte gelegen ist.
Quelle: [25]

Legende

In den Tagen, wo unser Herr Vraidos noch auf den Erden wandelte, lebte in Deorstead ein Mann namens AElfred. Er war nicht reich, aber wohlhabend, und er war so klug, daß oft Händler und Krieger, Priester und selbst Magier aus fernen Ländern zu ihm kamen, um ihn um Rat zu fragen. Und es hieß von ihm, daß er auf keine Frage je eine Antwort schuldig geblieben wäre.

Eines Tages kam ein Fremder zu ihm und sagte: ,,Es heißt, daß du auf alle Fragen ein Antwort wüßtest. Ist das so¿` AElfred, der erkannte, daß sein Besucher kein gewöhnlicher Sterblicher war, erwiderte: ,,Die Antwort auf alle Fragen liegt im Fragenden selbst.`` Darauf sprach der Fremde: ,,Willst du mir antworten können, was auch immer ich dich fragen werde¿` AElfred dachte ein Weile nach und sagte dann: ,,Frage nur, aber ich stelle dich unter Geas, mir keine Fragen zu stellen, auf die du selbst keine Antwort weißt.`` Darauf sprach der Fremde: ,,Dann frage ich dich, weshalb die Welt geschaffen ward.`` AElfred erbleichte und blieb eine lange Zeit stumm; dann sagte er: ,,Dies weiß nur einer, Herr, und der ist tot.`` Darauf beugte sich der Fremde vor und flüsterte AElfred ins Ohr.

Man erzählt sich, daß AElfreds Haar zur selben Stunde weiß geworden sei, und er starb noch binnen eines Jahres.
Quelle: [7]

Die Götter Albas

Die Albai glauben an das Pantheon der Dheis Albi, die da sind:
Dwyllan
der Herr des Meeres und der Stürme
Irindar
der Blitzeschleuderer, der Schirmherr der Krieger
Thurion
der Gott der Schmiede und des Feuers
Vana
die Herrin der Erde und Beschützerin des Lebens
Xan
der Strahlende, der Gott der Sonne und des Rechts
Ylathor
der Dunkle, der Bringer des Todes2 .
Die Priester der einzelnen Götter, leiten die Tempel meist gemeinsam. Gesetzesbrecher können Zuflucht in einem Tempel der albischen Götter suchen und bekommen dort drei Tage lang Freistatt gewährt.
Quelle: [27]


Seit einigen Jahren beginnt sich auch der der Glaube an Vraidos, den Herrn der Träume und Meister der Illusionen, auszubreiten, nachdem dieser vergleichsweise junge Mysterienkult im Königreich Alba zahlreiche Anhänger um sich scharen konnte, die in der Mehrzahl der Oberschicht entstammen. Bisher haben sich die Priester der traditionellen albischen Götter erfolgreich dagegen gewehrt, dem Neuling Vraidos eine Nische in ihren Tempeln einzuräumen. Stattdessen versuchen sie hinter vorgehaltener Hand, den neuen Kult zu diffamieren und die nur Eingeweihten offenstehenden Kulthandlungen als Orgien und Ausschweifungen darzustellen - was bei manchen Einwohnern aber eher die Neugier geweckt hat. Da sich die Anhänger des Vraidos vielerorts keinen Tempel leisten können, verehren sie ihre Gottheit bei Zusammenkünften in Privathäusern.
Quelle: [9]

Die Vraidos-Anhänger (allen voran der Clan Conuilh) wird derzeit verfolgt. Von offizieller Seite her heißt es, die Conuilh strebten die Machtübernahme und den Sturz des Kindkönigs Beren MacBeorn an. In Wahrheit stürzte Gardwain MacConuilh lediglich seinen entfernten Vetter Ythelwin MacConuilh vom Fürstenthron -- durch Intrige, Heimtücke, Mord und Verrat. Da ein Teil des Clans Conuilh gleichzeitig dem jungen, aber aufstrebenden Mysterienkult des Vraidos (Irindars jüngerem Bruder) anhing, begann eine regelrechte Hexenjagd auf alle Anhänger des Vraidos. Sie dauerte etwa vier Jahre lang, wenngleich nicht jeder Mond so viele Scheiterhaufen brennen sah wie der Nixenmond 2403 nL.
Quelle: [24]


Das dazugehörige Gedicht ,,Zwei Füße zucken in der Glut`` kann im Gildenbrief 38 nachgelesen werden. -- Ich finde es sollte nicht hier stehen.

Religiöse Festtage

Neben den religiösen Festtagen, gibt es noch lokal unterschiedliche Festtage in Alba.

Die Religiösen Festtage sind im einzelnen:

Nubliona
(Neujahr) 28. Trollmond bis 1. des Draugmond
Thurionstid
27. und 28. des Draugmondes.
Irianarstid
14. des Bärenmondes.
Driamond
(Mond des Träumers, bzw. Vraidostid) 14. des Luchsmondes.
Vanastid
Anfang des Einhornmondes zum Frühlingsanfang.
Dwyllanstid
14. des Nixenmondes.
Xanstid
14. und 15. des Schlangenmondes (Sommersonnenwende).
Ylathorstid
11. des Kranichmondes.
Quelle: [9,10]

Der Kult des Dwyllan in Alba

Dwyllan, Herr der Meere und Ströme, Wellenauftürmer, Bezwinger der Ungeheuer der Tiefe wird als geschuppter menschenähnlicher Gigant oder als riesiger walähnlicher Fisch mit zwei kräftigen Armen dargestellt, meist umgeben von seinem Rudel geschuppter Hunde auf der Jagd nach den Ungeheuern der See. Sein Zeichen ist eine grüne Wellenlinie. Seine Priester tragen graue mit grünen Wellenmustern verzierte Kilts und Umhänge und einen Brustharnisch aus silberfarbenen Leder- oder Metallschuppen.

Dwyllan wird vor allem an den langen Küsten und an den Ufern der beiden, großen Ströme Albas verehrt. Seine Anhänger sind Schiffsbauer, Fischer, Handelsfahrer, Seeleute und Krieger zur See, die alle das dumpfe Grollen seiner Stimme aus den graugrünen Wogen und das Heulen seiner Hunde im Sturm vernehmen.

Festtage

Tos Tradai im Bärenmond, genaues Datum von Jahr zu Jahr und Hafen zu Hafen wechselnd. Die Ankunft des ersten großen seegängigen Schiffes nach dem Ende der Winterstürme eröffnet die Handelssaison. Von in der Stadt anwesenden Priestern wird ein Tieropfer für Dwyllans Hunde erwartet, um ihrem Gott für das sichere Geleit des Schiffes zu danken.

Dwyllanistid am Ljosdag im Nixenmond. Die Priester leiten am Strand oder Flußufer bis in die Nacht dauernde Feierlichkeiten, Baderituale und andere Zeremonien der Gläubigen, mit denen der Gott geehrt wird. An diesem Tag sollte sich ein Diener Dwyllans nichts anderes vornehmen.

Altu Comric am Ceaddag der 1. Trideade des Kranichmonds. Im Rahmen der Samhain-Woche wird Dwyllan als Beschützer der Seefahrt in einer langwierigen Zeremonie am und auf dem Wasser gedankt. Von Gläubigen und insbesondere von Priestern wird erwartet, daß sie etwas vom Gewinn des vergangenen Jahres als Opfer in die Wogen werfen: Fischer einige Trockenfische, Händler etwas vom Handelsgut, Abenteurer durchaus auch Gold.

Neben den genannten drei Festtagen gibt es noch lokale Feiern zu Ehren Dwyllans, an denen anwesende Priester teilnehmen sollten.

Kulthandlungen

Außer Anrufungen und Dankgebeten und rituellen Bädern in Flüssen und Meeren beinhaltete die Zeremonien das Opfern von Tieren oder Wertgegenständen, die in die Wellen geworfen werden. Zu den alltäglichen Kulthandlungen eines Dwyllan-Priesters, zu denen er auf Wunsch von Gläubigen verpflichtet ist, gehören Schiffsweihen, Begräbnisse auf hoher See und Rituale, die den sicheren Verlauf einer bevorstehenden Schiffsreise oder bessere Fangergebnisse beim Fischen heraufbeschwören sollen.

Gebote und Verbote

Vorzüge

Intelligente Meereswesen sind einem Dwyllanspriester eher wohlgesonnen als anderen Menschen. Ein Priester kann damit rechnen, daß seine Gottheit ihre Hand am, im und auf dem Wasser über ihn hält (günstige WM bei Würfen, die entscheiden, ob der Abenteurer oder ein Schiff, auf dem er fährt, durch die natürlichen Gefahren des Meeres zu Schaden kommt).

Quelle: [1]

Beispielzeremonie

In der folgenden Beispielzeremonie wird um das Glück für eine bevorstehende Seereise gebetet. Frauen sind an der folgend beschriebenen Kulthandlung nicht zugelassen!

Der Dwyllan-Priester hält eine Ansprache, die mit den Worten endet: ,,Gedenket der Sünden, die Ihr sicher wieder an Land begangen habt. Aber die Götter sind gnädig, wenn Ihr bereut und opfert.`` Im Abschluß an seine Ansprache tötet der Priester rituell ein von einem Gehilfen gehaltenes Ferkel. Dann werden die Gläubigen vor das Standbild des Gottes geführt, wo sie einen Schluck Meereswasser zu trinken bekommen: ,,Auf daß dies das einzige Salzwasser sei, das ihr in nächster Zeit schlucken müßt.`` Der Priester schneidet kleine Fleischstücke aus dem Ferkel und reicht jedem der Anwesenden: ,,Auf daß dies das einzige Fleisch sei, das Dwyllans Kinder zu fressen bekommen.`` Anhänger Dwyllans wissen, daß sie dies Fleisch an die Fische verfüttern müssen, sobald ihr Schiff den Hafen hinter sich gelassen hat. Zum Abschluß bittet der Priester um Spenden für die bedürftigen Seemannswitwen und -waisen seiner Gemeinde.
Quelle: [5]



Fußnoten

... Todes2
Anm.: Es handelt sich hierbei nicht um einen Chaosgott!

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Klaus Singvogel
2002-03-21